Onlinekurs: Mit Sozialen Medien kompetent umgehen (Schulversion)
Wo informierst Du dich über das aktuelle Weltgeschehen?
Im Internet gibt es unüberschaubar viele Angebote, mit denen du dich täglich über das Geschehen in der Welt informieren kannst. Doch nicht alle sind zuverlässig. Um zu erfahren, was die unterschiedlichen Informationsmedien bieten und wo ihre Stärken und Schwächen liegen, kannst du auf das entsprechende Symbol klicken. Vertiefende Informationen findest du, wenn du auf „Hintergrund“ klickst.
Soziale Medien
Was alles dazu gehört, haben wir ja im Einführungskapitel diskutiert. Dir ist klar, dass auch die etablierten News-Anbieter (zum Beispiel BILD.de oder FOCUS.de) vor allem auf YouTube und Facebook Meldungen und Berichte präsentieren. Sie verwenden Programme (Algorithmen), die dein Nutzungsverhalten auswerten und entsprechend festlegen, was dir gezeigt wird. Als Klick-Anreiz dienen oft Skandalbilder und krasse Schlagzeilen. Dabei sind es meist belanglose Storys über Prominente. Im Unterschied zu diesen werbefinanzierten Medien zeigt der öffentlich-rechtliche Rundfunk solche News, die seine Redaktionen für aktuell und wichtig halten. Im Übrigen können alle Nutzer, die Lust haben, ihre Inhalte verbreiten: in den Kommunikationsmedien (wie: WhatsApp, Twitter), mit einem Blog oder auf den Plattformen (wie: Facebook,. YouTube). Manche Personen haben einen professionellen Auftritt, bieten aber gleichwohl unseriöse Inhalte, leere Behauptungen oder Falschnachrichten. Darum ist Vorsicht angesagt – wie, das zeigen wir in diesem Kapitel.
Soziale Medien
TV (linear und Internet)
Früher hieß es einfach Fernsehen, heute sagen viele TV. Gemeint sind die audiovisuellen Programme des Rundfunks. Es begann in den 1950er Jahren mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seiner „Tagesschau“ um 20 Uhr. Bald wurde aus dem Fernsehen ein Massenmedium; seit den 1970er Jahren erreicht es praktisch alle Haushalte in Deutschland über Kabel, Satellit oder auch Internet. Allabendlich schauen zwischen 8 und 12 Millionen Menschen die Fernsehnachrichten. Eine wachsende Zahl nutzt TV-Nachrichten auf einer der Plattformen, über eine App oder Webseite des Anbieters. Wir unterscheiden zwischen dem gebührenfinanzierten Rundfunk (ARD, ZDF) und den werbefinanzierten Privatsendern (RTL, Sat.1, ProSieben, VOX und viele weitere). Hinzu kommen kommerzielle Medienverlage, die eigene TV-Programme bieten (zum Beispiel Spiegel TV, Bild TV). Zu den Reichweiten siehe „Hintergrund“.
TV (on- und offline)
Podcast
Das englische Kunstwort Podcast (Pod=Kapsel; cast=geben, formen) bezeichnet eine periodische Medienproduktion (Serie), die man über einen Web-Feed abonnieren kann. Die meisten sind Audio-Podcasts, daneben gibt es auch Video-Podcasts. Praktisch alle Medienhäuser bieten zahlreiche Podcasts an, meist in Form von Interviews oder moderierten Gesprächen zu ausgewählten Themen. Es sind also keine News-Sendungen. Außerdem findet man in den Sozialen Medien ein breites Podcast-Angebot unabhängiger Produzenten vor allem zu Lifestyle-Themen. Zu den erfolgreichsten Podcasts zählen solche Serien, bei denen Sachkenner über ein populäres, dabei eingegrenztes Thema diskutieren. Während der Corona-Pandemie erreichte der vom NDR eingerichtete wöchentliche Podcast ‚Corona-Update‘ mit dem Virologen Christian Drosten viele Millionen Zuhörer. Er wurde über die Audiotheken der Sender, zudem vor allem via RSS, iTunes, Spotify, YouTube, Telegram und Facebook Messenger verbreitet.
Podcast
Radio
Nachrichten über Funkwellen verbreiten und mit einem Rundfunkempfänger empfangen und hörbar machen: Das Radio war vor rund hundert Jahren das erste elektronische Massenmedium. Aktuelle Nachrichten wurden zu den immer selben Tageszeiten (meist stündlich) vorgelesen – und viele Millionen Radiobesitzer hörten zuhause gebannt zu. Nach dem Ende des Nationalsozialismus versorgten in der Bundesrepublik die Nachrichtensendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die Bevölkerung mit aktuellen News (wie: Nordwestdeutscher Rundfunk). Heute gibt es sowohl öffentlich-rechtliche wie auch unüberschaubar viele private Radiosender, die überwiegend werbefinanziert sind. Zuverlässige News über das aktuelle Weltgeschehen bringen nur wenige Sender (zum Beispiel DLF oder detektor.fm). Die meisten anderen sind auf bestimmte Musikformate zugeschnitten und bedienen festgelegte Zielgruppen (etwa Popmusik der 90er Jahre vor allem für die 25- bis 35Jährigen). Fast alle terrestrischen Radiosender können auch über Web-Streams empfangen werden.
Radio (on- und offline)
Tageszeitung (print)
Die erste Tageszeitung erschien 1650 in Leipzig. Die mit Hilfe von Druckerpressen auf Papier gedruckte Zeitung ist also das älteste Massenmedium, das wir kennen. Und sie gilt als ein universales Medium: Sie berichtet und informiert über die verschiedensten Bereiche aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Freizeit für alle Bevölkerungsschichten. Besonders verbreitet sind bis heute die Regionalzeitungen, die zudem viele Lokalnachrichten bieten. Im deutschen Sprachraum gibt es die Tradition, dass die abonnierte Regionalzeitung – im Unterschied zur Boulevardzeitung – früh morgens zu ihren Abonnenten gebracht wird. Allerdings haben die Tageszeitungen im Internetzeitalter viele Abonnenten verloren. Und die meisten jungen Menschen mögen das Papiermedium nicht. Von daher wird die Finanzierung der gedruckten Zeitung immer schwieriger. Viele Lokalblätter wurden eingestellt oder von großen Medienkonzernen aufgekauft und fusioniert.
Tageszeitung (print)
Zeitung online
Die Zeitungsverlage bieten ihre Inhalte auch online über ihre Websites an: als digitale Zeitung im Format PDF (E-Paper) wie auch als Newssite. Dort gibt es auch Beiträge, die nicht in der Printausgabe erscheinen. Dabei werden die Nachrichten auf der Webseite anders aufbereitet: Neben den knapp gehaltenen aktuellen News gibt es sehr lange Texte (Interviews, Reportagen, Rechercheberichte) und Bildergeschichten. Für die Finanzierung dieser Angebote benötigen die Zeitungsverlage viele Werbeanzeigen. Immer mehr Verlage verlangen zudem – wie bei der Printausgabe – ein Abonnement: Die Leser sollen sich registrieren und einen monatlichen Beitrag bezahlen. Dieses Konzept heißt „Paywall“ (dt. Bezahlschranke). Den Abonnenten steht meist auch das digitale Zeitungsarchiv offen: Über die Suchfunktion können auch ältere Beiträge abgerufen werden.
Zeitung online
Magazine
Als es noch kein Internet gab, nannte man mehrfarbig gedruckte Hefte, die wöchentlich oder monatlich erschienen und ein breites Themenspektrum boten, Zeitschrift oder Magazin. Und die Magazine, die viele bunte Geschichten über Prominenz, Skandale und Abenteurer boten, hießen Illustrierte (weil die Texte mit vielen Bildern „illustriert“ wurden); bekanntestes Beispiel: Die Bunte. Und solche Magazine, die nur über ein spezielles Gebiet berichten, heißen auch heute „Fachzeitschrift“. Zu den einflussreichen Magazinen zählten damals Der Stern und Der Spiegel. Jede Ausgabe erreichte mehrere Millionen Leser und Leserinnen. Sie sollten vor allem die aktuellen News einordnen und Recherchen- wie auch Hintergrundgeschichten aus Politik und Wirtschaft liefern. Seit dem Internet gibt es die meisten Magazine bzw. Zeitschriften auch in digitaler Form (E-Paper), die ebenfalls nur per Abonnement zugänglich sind. Viele Magazine bieten auf ihren Webseiten zusätzliche Beiträge, meist aktuelle Informationen und Dokumentationen. Manche Magazin-Verlage (wie: Der Spiegel und Focus) produzieren eine eigenständige Newssite, die über das tagesaktuelle Geschehen informiert und als eigenständiges Produkt angeboten wird.
Magazine
News-Apps
„App“ ist die Abkürzung von „Applikation“, eine Bezeichnung für die Anwendungssoftware auf Mobilgeräten. Die meisten News-Apps sind plattformunabhängig. Sie funktionieren wie ein Link, der mit der Webseite des fraglichen Anbieters verbindet: beispielsweise die App des Spiegels verbindet ihre Nutzer mit der Newssite des Spiegel-Verlags. Allerdings verwerten viele Apps auch Nutzungsdaten. So erhält jeder Nutzer ein speziell strukturiertes und personalisiertes Nachrichtenangebot. Zu den reichweitestärksten News-Apps auf den Smartphones zählen: Tagesschau, Focus, t-online, Spiegel, Upday.
Mit News-Apps verwechselt werden oft sogenannte News-Aggregatoren. Dies sind News-Angebote, die von Plattformbetreibern oder Browsern aus dem Angebot der Newsmedien ausgewählt und auf ihren eigenen Startseiten präsentiert werden – zum Beispiel Google-News auf den Android-Handys (Startseite nach rechts wischen!). Sie dienen weniger der Information als der Unterhaltung.
News-Apps
ARD/ZDF Pressemitteilung zur Übersicht Mediennutzung Trends (pdf)
Langzeitstudie 2021 des ARD und ZDF zur Mediennutzung im intermedialen Vergleich (pdf)